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Warum immer mehr Frauen zum BH-Boykott aufrufen

by GuoLucy 24 Mar 2023 0 Comments

Warum immer mehr Frauen zum BH-Boykott aufrufen

Wer im Homeoffice arbeitet, verzichtet meist auf die Businessgarderobe und macht es sich gemütlich. Manche Frauen lassen dann auch gerne den BH weg – finden es bequemer. Doch oben ohne außerhalb der eigenen vier Wände sorgt auch heute noch für Gemüter.

Paris (dpa) - Für die meisten Frauen gehört ein BH genauso zum Kleiderschrank wie Socken. Keine Frage - oder zumindest scheint es vielen so: Wenn Frau das Haus verlässt oder zur Arbeit geht, trägt sie einen BH.

Dass das aber keineswegs selbstverständlich ist, wurde schon vor Jahrzehnten thematisiert. Damals stellten Feministinnen das Kleidungsstück infrage – als Symbol der Unterdrückung und Fremdbestimmung. Und auch heute verzichten manche Frauen wieder darauf – als Selbstverständlichkeit wird diese Entscheidung aber noch immer nicht akzeptiert.

BH-Verzicht im Homeoffice

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Umfrage
aus Frankreich ergab jüngst, dass vor allem jüngere Frauen immer häufiger auf ihren BH verzichten. Die Umfrage legt zumindest nahe, dass seit den Corona-Ausgangsbeschränkungen, die für viele Homeoffice statt Büro bedeuteten, etwas mehr Frauen ohne BH unterwegs sind als vorher. Freundinnen berichten Ähnliches.

"Offenbar haben manche Frauen zum Beispiel das Bedürfnis, im Homeoffice keinen BH zu tragen - es ist angenehmer, bequemer", sagt Sexualwissenschaftler Heinz-Jürgen Voß von der Hochschule Merseburg. "Man kann also die Frage stellen: Warum wird dann in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz, ein BH getragen?"

Oben-ohne-Selfies

Im Netz wimmelt es von Frauen, die von ihren Oben-ohne-Selfies erzählen – und das nicht erst seit Corona. Eine von ihnen war 2017 Hillary Brenhouse. "Es war keine politische Entscheidung – außer insofern, als alles, was eine Frau mit ihrem Körper macht, wenn sie sich nicht von jemand anderem vorschreiben lässt, was sie damit machen soll, eine politische Entscheidung ist", schrieb sie im US-Magazin "The New Yorker".

Voß sieht das ähnlich: „Die ganze Debatte findet ja schließlich im Kontext einer sexistischen Gesellschaft statt. Oben ohne bei Frauen wird diskutiert – Oben ohne bei Männern hingegen nicht.“

In der Umfrage aus Frankreich war fast die Hälfte der befragten Männer und Frauen der Meinung, dass eine Frau ohne BH Gefahr läuft, belästigt oder angegriffen zu werden. Und jeder Fünfte ist sogar überzeugt, dass die Tatsache, dass eine Frau ihre Brustwarzen unter einem Oberteil zeigt, in Fällen sexueller Nötigung als mildernder Umstand für den Angreifer gelten sollte. Das ist klassisches „Victim Blaming“ – also eine Täter-Opfer-Umkehr.

Wirklich eine freie Wahl?

Dass Frauen in ihrer Entscheidung für oder gegen einen BH keineswegs frei sind, musste Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete erfahren. Als sie im vergangenen Jahr ohne BH zur Anhörung vor Gericht erschien, war die italienische konservative Zeitung „Libero“ erzürnt und forderte mehr Anstand. Italienerinnen solidarisierten sich mit Rackete und riefen in den sozialen Netzwerken zum #freenipplesday auf.

Die Kampagne „Free the Nipple“ gibt es schon seit einigen Jahren. Sie prangert an, dass Frauen im Gegensatz zu Männern ihre Brustwarzen nicht öffentlich zeigen dürfen. Unterstützung gibt es von Prominenten wie den US-Künstlerinnen Lena Dunham und Miley Cyrus.

Für die Feministin und Publizistin Gitti Hentschel ist das Thema BH nicht neu. "In der Blütezeit der zweiten Frauenbewegung in den 1970er-Jahren war die Frage, ob der BH ein Unterdrückungsinstrument sei, ein heißes Thema", erzählt die Mitbegründerin der "tageszeitung" (taz). Sie selbst habe damals zunächst einen BH getragen - später nicht, auch weil sie ihn bequemer fand. "Und es hatte einfach auch etwas Befreiendes. Wenn mich dann jemand nur noch als Sexobjekt sieht, ist das nicht mein Problem", sagt Hentschel.

Noch immer Debatten wie in den 70er Jahren

Auch für Hentschel geht die BH-Thematik weit über das Kleidungsstück selbst hinaus. "Keinen BH zu tragen ist Ausdruck befreiter Sexualität. Der Affront: Frauen definieren selbst, wie sie aussehen wollen", sagt sie. "Ich finde es furchtbar, dass wir immer noch ähnliche Debatten führen wie in den 70er-Jahren. Egal, wie eine Frau herumläuft - niemand hat das Recht, sie anzugreifen." Die MeToo-Debatte um Sexismus und sexualisierte Gewalt habe noch einmal das Bewusstsein dafür geschärft, dass Frauen ständig mit Übergriffen leben, sagt Hentschel. Wirklich besser werde es aber leider nicht.

Die Frage, keinen BH zu tragen, hat noch eine weitere Dimension – eine medizinische. Ist es gesünder, den BH wegzulassen – oder schadet es sogar?

"Die Stützung des Brustgewebes hat in erster Linie eine kosmetische, keine gesundheitliche Funktion", erklärt Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. Es werde durch den BH nicht geschwächt, und auch das Weglassen stärke das Gewebe nicht. Längeres Tragen ohne BH bei großer Brust führe allerdings bei vielen Frauen zu Rückenschmerzen. Er hat einen einfachen Rat: "Welche Variante für die Frau angenehmer ist, muss sie selbst ausprobieren, wenn sie das möchte."

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