Klebe-BHs im Test
Keine hervorblitzenden BH-Teile mehr – Klebe-BHs sollen helfen. Doch wie belastbar sind sie wirklich? Drei Mädchen machen den Test
Ein Problem so alt wie das Abendkleid
Wer kennt das nicht? Das Kleid ist ein Traum, der Ausschnitt umwerfend, doch wohin mit dem BH? Silikon soll die Lösung bringen. Denn nicht jede kann oder will gänzlich auf Unterwäsche verzichten. Bisher hatten Frau in solchen Fällen genau drei Möglichkeiten: Entweder sie musste sich mit den hervorblitzenden Trägern und Rückenteilen abfinden, das schöne Kleid doch wieder im Schrank verstauen oder auf BHs mit transparenten Trägern zurückgreifen, die zudem mehr oder weniger sichtbar waren.
Die Herausforderung
Kein Wunder, dass rückenfreie oder sehr tief ausgeschnittene Kleider oder Tops die Styling-Künste vieler Frauen vor besondere Herausforderungen stellen. Schließlich wird der sexy Look häufig durch sichtbare Rückenteile und Vorderseiten ruiniert. Auch schulterfreie oder gar asymmetrisch geschnittene Kleidungsstücke vertragen sich nicht gut mit herkömmlichen BHs. Abhilfe schafft hier Silikon. Die verschiedenen Klebevarianten des guten alten BHs kommen nämlich ganz ohne Träger und Rückenbänder aus und versprechen dennoch sicheren Halt für die Brust.
Welche Varianten gibt es und wie werden sie eingesetzt?
Zu den bekanntesten zählt der klassische Klebe-BH. Dabei werden Silikoncups mit einer Klebeschicht auf der Innenseite einfach auf die Brust geklebt und je nach Modell mit einem Frontverschluss verbunden. Diese Variante hat den Vorteil, dass sie nicht nur relativ nah an die Cups eines normalen BHs heranreicht und die Brust dadurch etwas stützt, sondern dass sie durch die etwas dickeren Silikoncups gleichzeitig auch einen Push-Up Effekt erzielt.
Auch das Anziehen des Silikon-BHs ist ganz einfach: Öffnen Sie zunächst den Frontverschluss und trennen Sie die beiden Cups voneinander. Entfernen Sie die Schutzfolie der Klebeschicht immer nur von dem Cup, den Sie gerade ankleben, um den Kleber nicht zu verschmutzen, da dieser sonst nicht hält. Drücken Sie dann das BH-Cup so auf die Brust, dass es außen schräg nach oben zeigt. Drücken Sie das Cup einige Sekunden fest an, bis auch die Ränder gut haften. Machen Sie dann dasselbe mit der zweiten BH-Hälfte. Zum Schluss schließen Sie den Frontclip. Je weiter außen Sie die beiden BH-Silikon-Cups auf Ihre Brüste gelegt haben, desto größer ist der dadurch erzielte Push-Up-Effekt.
Der Stoff-Klebe-BH
Ähnlich wie der BH aus Silikon, funktioniert auch die Variante aus Stoff. Allerdings gibt es hier Modelle, bei denen die Klebefläche an den Brustwarzen frei bleibt. Darüber hinaus gibt es auch Varianten, die mit sogenannten „Flügeln“ an den Seiten ausgestattet sind. Anders als die zweigeteilten Cups des klassischen Silikon-BHs, hat der Stoff-Klebe-BH mit Flügeln eine sehr ähnliche Gesamtform wie ein regulärer Balconette-BH und ist an den Seiten verlängert. Diese Klebeflügel an den Seiten sollen zusätzlichen Halt geben und die Gefahr des Verrutschens weiter minimieren.
Da die Stoffvariante in einem Stück geliefert wird, muss sie auch „in einem Rutsch“ angebracht werden. Entferne also alle Schutzfolien von den Cups, beuge dich etwas nach vorne und lege den BH an deine Brust. Bei Bedarf kannst du deine Brüste mit einer Hand zurechtrücken, bis die Cups richtig sitzen. Richte dich auf, kontrolliere, ob alles richtig sitzt und drücke den BH dann einige Sekunden nach unten, bis er richtig klebt. Anschließend geht es an die Seitenflügel. Diese sollten möglichst waagerecht fixiert werden.
Der Klebe-BH: Silikon-Cups sind nicht die einzige Lösung
Wenn dir die Klebe-Cups dennoch zu viel sind, kannst du auch auf Klebe-BHs zurückgreifen. Hier hast du die Wahl zwischen den sogenannten „Shape-Tape“-BHs und Push-Up-Klebestreifen. Diese sind nicht wie andere Klebe-BHs aus Silikon, sondern meist aus Polyurethan und Papier. Anders als die Variante mit Cups haben Tape-BHs keine formende Funktion, sondern stützen deine Brust lediglich nach oben. Einige Modelle, die von unten getapt werden, haben allerdings trotzdem einen gewissen Push-Up-Effekt.
Wie werden die Klebestreifen angebracht?
Das Anlegen der Klebestreifen-BHs ist fast noch einfacher als bei den BHs aus Silikon und Stoff. Zum Anbringen der Push-Up-Streifen hält man die Brust mit einer Hand etwas hoch und klebt das Band von der Brustinnenseite nach außen auf. Die sogenannten „Shape-Tape“-BHs werden dagegen von der Brustwarze ausgehend nach oben Richtung Schlüsselbein aufgeklebt. Sie halten die Brust auf diese Weise oben. Im Gegensatz zum Klebe-BH mit Silikon- oder Stoffcups gibt es allerdings bei beiden Varianten einen Brustwarzenalarm.
Welche Pflege ist notwendig?
Da Klebe-BHs meist mehrmals verwendet werden können, müssen sie entsprechend gepflegt werden. Silikon-BHs können nach dem Tragen einfach mit milder Seife und Wasser gewaschen werden. Auch die Klebeschicht der Stoffvariante lässt sich auf diese Weise reinigen. Lassen Sie die guten Stücke mit der Klebefläche nach oben gut trocknen und bringen Sie anschließend die Schutzfolie erneut an. Den Kontakt mit Kleidung oder anderen fusselnden Dingen sollten Sie vermeiden, da dies die Klebewirkung mindert. Bei entsprechender Pflege können Sie die Klebe-BHs zwischen 50 und 100 Mal wiederverwenden. Anders sieht es bei den Klebestreifen-Varianten aus, da diese teilweise einen Papieranteil besitzen und somit nicht gewaschen werden können.
Wofür sind Klebe-BHs gut?
Klebe-BHs sind – bei allen Vorteilen – nicht mit ihren konventionellen Geschwistern vergleichbar. Beim wilden Tanzen und wenn man ins Schwitzen gerät, rutschen sie früher oder später von der Brust. Für ruhigere Anlässe, wie Theaterbesuche oder Galas, eignen sie sich jedoch sehr gut für einen sexy Low-Cut-Auftritt.
Fazit: Klebe-BHs aus Silikon, Stoff oder Tapes sind günstig und je nach Variante und Pflege oft auch wiederverwendbar. Gehst du zu einem Event, bei dem du mit Schweißausbrüchen rechnen musst, solltest du allerdings besser zu herkömmlichen BHs greifen.